Im Prinzip kann auf der hauseigenen Playlist alles stehen, das nicht in den Vordergrund rückt, aber es aushalten würde, wenn es zwischendurch doch passiert. Zur Perfektion brachte das Genre in den 1920er Jahren Erik Satie mit seiner "Musique d'ameublement", zu deutsch: Einrichtungsmusik. Der französische Komponist schrieb Stücke als "Klangtapeten", "akustische Fliesen", "Wandbehang für ein Chefbüro" oder explizit für "Chez un bistro". Alles Musikstücke mit starker Atmosphäre, die gleichermaßen überhört wie angehört werden können und angenehm anregen.
Als Brian Eno 1977 stundenlang am Flughafen Köln-Bonn auf seinen Flug warten musste, inspirierte ihn dies zu seinem Album "Music for Airports". Die Platte war tatsächlich für den Einsatz als Hintergrundmusik am Flughafen gedacht, begründete nebenbei aber das Genre der Ambient Music. Ein elektronischer Musikstil, der sich durch sphärische Flächen kennzeichnet. Für Eno die perfekte Musik für Durchreisende und Wartende oder wie 1978 der US-"Rolling Stone"noch ätzte: "ausschweifend und ziellos". In diesem Fall gewollt!
Grundsätzlich gilt: Gesangsfreie Musik ist ein sicheres Pferd ob elektronische Musik, Bossa Nova oder Smooth Jazz. Auch Singer-Songwriter mit Akkustikgitarren schaffen jedoch eine ganz eigene, warme Atmosphäre, ohne dass die Gesangslinien zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Priorität hat, dass der Musikstil zur Location und dem Gastgeber passen, sonst wirkt das Ganze schnell unglaubwürdig. Wenn alles stimmt, kann Coffee House Music selber zum Aushängeschild für die Location werden und Gäste anzuziehen. Wer seiner Location ein ganz individuelles Klangkleid geben will, kann das übrigens ebenfalls tun: Längst gibt es Bands und DJs, die sich auf die Komposition maßgeschneiderter Coffee House Music spezialisiert haben…